Eine Ausstellung aus Papier_Das Gipfeltreffen der besten deutschen Nachwuchforscher*innen hat einen Namen: Jugend forscht. In jedem Jahr wird der Bundeswettbewerb von einem anderen großen deutschen Unternehmen als Gastgeber ausgerichtet. 2015 war es die BASF, die anlässlich des eigenen 150 jährigen Bestehens, diesem 50. Bundeswettbewerb einen besonders großen, feierlichen Rahmen bot.
Die besondere Herausforderung in diesem Ausstellungskonzept bestand darin, 120 baugleiche Ausstellungskabinette zu entwickeln, die in adäquater Weise mit der spärlichen Grundfläche des BASF Feierabendhauses auskommen und trotzdem jedem Projektteam die gleichen, durch Jugend forscht definierte, Präsentationsfläche garantieren.
Die entwickelte Geometrie der Doppelstände schafft den Spagat zwischen Raumbild und Anforderungskatalog und die Positionierung der Doppelmodule quer zu den Fenstern lässt eine lichtdurchflutete und klar strukturierte Ausstellung entstehen, in der jeder Jungforscher optimale Bedingungen zur Vorstellung seiner Ergebnisse vorfindet. Um den Konkurrenzdruck unter den Jungforschern nicht weiter zu fördern ermöglicht das Arrangement der Kabinette zueinander den Sichtkontakt und die Kommunikation zwischen den Teams und fördert so deren Netzwerken.
Bei der Ausgestaltung war es mir enorm wichtig, dass die Grundgedanken von Jugend forscht in den Raum transportiert werden. Jede (große) Idee, auch die der jungen Forscher*innen, entsteht auf Papier. So entstand die Idee einer Ausstellung aus Papier. Im weiteren Projektverlauf konnten alle statischen und brand-schutztechnischen Problemstellungen, die sich aus dieser Idee ableiteten, gelöst und eine Ausstellung aus dem Baumaterial Papier realisiert werden. Die 120 Projekte stammten aus sieben unterschiedlichen Fachbereichen; jedem wurde eine Farbe zugeordnet, die sich konsequent im Leitsystem, in allen Print- und Medienprodukten wiederfindet. Eine derartige, inhaltliche Strukturierung schafft selbsterklärende Orientierung für Teilnehmer, Besucher und Juroren.