Mainz 2116_Im Rahmen eines performativen Audio-Walks können Besucher*innen an sieben chronologischen Stationen je eine Zukunftvision der Welt erleben. Besondere Herausforderung bei der Konzeption dieser Installation war es, ohne die genaue Narration des späteren Audioguides zu kennen, bereits eine Gestaltung zu entwickeln, die sich später nahtlos in die Erzählstruktur einfügt. Es entstand ein Handlungsraum, in dem die Besucher, umgeben von einem Material, vom Zuschauer zum Performer werden.
Aus der Entfernung erscheint die Installation, die plötzlich mitten im botanischen Garten auftaucht, wie dichte Nebelschwaden. Nur durch einen verstopften Engpass ist es dem Teilnehmer möglich sich Zutritt zum Inneren zu verschaffen. Auf der anderen Seite angekommen erwartet den Performer eine Installation aus unzähligen Folienbahnen. In verschiedenen Schichtstärken montiert ergeben sich durch das Einwirken von Wind und Sonne immer wieder neue Bilder, Sichtachsen und Perspektiven auf die aussen liegende Natur. Für eine Weile flanieren die Performer durch die Installation und können sich ganz ihren Gedanken und ihrer Wahrnehmung hingeben. Die besondere körperliche Nähe zum Material, welches wie eine Trennschicht zwischen Mensch und Natur erscheint, evoziert vielfältige Denkanstösse. Das geistige Spannungsfeld reicht von green education, über dystopische Zukunfszenarien bis hin zu der eigenen ethischen Position zu genmanipulierten Pflanzen. Nach einer definierten Dauer weist ein Zeichen im Audioguide das Ende und den Ausgang.